Wenn Du in der IT-Branche arbeitest oder Dich für eine Karriere in der Softwareentwicklung interessierst, bist Du vielleicht schon über die IREB-Zertifizierung gestolpert. In diesem Blogbeitrag findest Du heraus, warum eine IREB-Zertifizierung sinnvoll sein kann, welche Vorteile sie hat und wie sie Dich beim Requirements Engineering unterstützen kann. Außerdem erhältst Du einen Überblick über das IREB CPRE-Programm (Certified Professional for Requirements Engineering), die verschiedenen Zertifikate, Best Practices und wichtige Methoden, die Dir im Berufsalltag enorm helfen werden.

IREB ist eine Non-Profit-Organisation, die mit ihrem Zertifizierungsprogramm den Standard für Requirements Engineers weltweit prägt. Ihr Ziel: durch fundiertes Wissen und Prozessoptimierung die Qualität von IT-Projekten verbessern und das Berufsbild des Requirements Engineers weiter professionalisieren. Aber lohnt sich die IREB-Zertifizierung auch für Dich persönlich? 

Was steckt hinter dem CPRE-Programm?

Das CPRE-Programm bietet eine umfassende Zertifizierung für Fachleute im Bereich des Requirements Engineerings. Ziel ist es, durch fundiertes Wissen und bewährte Methoden die Qualität von IT-Projekten zu steigern und Anforderungen effizient zu managen. Dieses Programm richtet sich an alle, die ihre Fähigkeiten in der systematischen Ermittlung, Dokumentation, Prüfung und Verwaltung von Anforderungen an ein System ausbauen möchten, und bietet eine klare Struktur für Einsteiger und erfahrene Requirements Engineers.

Überblick über IREB und CPRE

Das International Requirements Engineering Board (IREB) wurde als Non-Profit-Organisation gegründet, um weltweit einheitliche Standards im Bereich des Requirements Engineerings zu etablieren. Requirements Engineering – oft als RE abgekürzt – befasst sich mit der systematischen Ermittlung (engl. Requirements Elicitation), Analyse, Dokumentation (Specification), Prüfung und Abstimmung (Validation & Verification) und Verwaltung von Anforderungen (Requirements) in IT-Projekten. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis darüber zu schaffen, welche Funktionen oder Features eine Software erfüllen soll, um den Bedarf aller Stakeholder abzudecken.

Mit dem Certified Professional for Requirements Engineering (CPRE) hat das IREB ein mehrstufiges Zertifizierungsprogramm ins Leben gerufen, das sich speziell an Requirements Engineers richtet. Es ist darauf ausgelegt, sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Experten ein strukturiertes Vorgehen im Requirements Management zu vermitteln und zu vertiefen. Dadurch sollen Fehler frühzeitig erkannt, Projekte effizienter gestaltet und die Kommunikation zwischen Entwicklern, Testern und Fachbereichen verbessert werden.

Welche Zertifikate gibt es?

Die IREB CPRE-Zertifizierung ist in verschiedene Level unterteilt:

1️⃣ Foundation Level (CPRE Foundation Level): Hier lernst Du die Grundlagen des Requirements Engineering kennen: wesentliche Begriffe, Methoden und Best Practices rund um das Ermitteln, Dokumentieren, Prüfen und Verwalten von Anforderungen. Dieser Level eignet sich hervorragend für Berufseinsteiger oder für Fachkräfte, die ihre Fähigkeiten in Bezug auf Requirements Engineering systematisch vertiefen möchten.

2️⃣ Advanced Level: Nach erfolgreichem Abschluss des Foundation Level hast Du die Möglichkeit, Dich im Advanced Level (seit kurzem als Practicioner und Specialist Level umbenannt) zu spezialisieren. Hier werden bestimmte Themen aus dem Requirements Engineering – zum Beispiel Requirements Modeling, Requirements Management oder RE Agile – vertieft. Du kannst also je nach Kontext und beruflichem Schwerpunkt das für Dich passende Gebiet wählen.

3️⃣ Expert Level: Auf dem Expert Level weist Du schließlich nach, dass Du über jahrelange Erfahrung, umfassendes Wissen und weitreichende Kompetenzen im Bereich Requirements Engineering verfügst. Als Expert bist Du in der Lage, in komplexen Projekten eine führende Rolle bei der Optimierung von Prozessen und der Anwendung von Best Practices zu übernehmen. 

Zu jeder dieser Stufen gibt es eine Prüfung bzw. mehrere Zertifizierungsprüfungen, die in vielen Ländern – auch in Deutschland – angeboten werden. Zudem werden weltweit verschiedene Schulungsangebote und Ausbildungsprogramme bereitgestellt, um Dich auf die Zertifizierungen vorzubereiten. Das frühere Angebot RE@Agile Primer, das klassische RE-Ansätze mit agilen Methoden verband, wurde weitgehend in das klassische Requirements Engineering Foundation Level integriert.

Welche Vorteile bringt die IREB-Zertifizierung für Requirements Engineers und Unternehmen?

Die IREB-Zertifizierung bietet sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen zahlreiche Vorteile. Für Requirements Engineers stellt sie einen wertvollen Nachweis ihrer Fähigkeiten dar, während Unternehmen von standardisierten Prozessen und einer verbesserten Projektqualität profitieren. 

Nachweis von Kompetenzen und Wissen

Eine IREB-Zertifizierung ist mehr als nur ein Stück Papier. Sie bescheinigt Dir, dass Du im Bereich Requirements Engineering fundierte Kenntnisse hast und diese in Deinen Projekten anwenden kannst. Besonders in großen Unternehmen, die auf IT-Zertifizierungen und standardisierte Prozesse setzen, ist ein formaler Nachweis Deiner Fähigkeiten ein wichtiger Pluspunkt.

Ganz gleich, ob Du als Requirements Engineer, Projektmanager oder in der Softwareentwicklung tätig bist – durch den „Certified Professional for Requirements Engineering“-Abschluss signalisierst Du Deinem Arbeitgeber, Deinen Kunden und Deinem Team, dass Du Dich engagierst und auf best practices zurückgreifst. Das kann Dich beruflich voranbringen und Dir helfen, Dich von anderen Bewerbern abzuheben, wenn es um spannende Projekte oder neue Stellen geht.

Verbesserte Prozesse und Standards

Ein wesentlicher Vorteil einer RE-Zertifizierung liegt in ihrer strukturierten Herangehensweise an Anforderungen: Du lernst Methoden, um Requirements vollständig und korrekt zu ermitteln, klar und eineindeutig zu dokumentieren und sinnvoll zu priorisieren. Dadurch steigt die Qualität Deiner Projekte. Zudem werden typischerweise Missverständnisse in der Zusammenarbeit reduziert, weil es einen gemeinsamen Standard und eine einheitliche Sprache gibt.

Außerdem fördert das CPRE-Programm die Prozessoptimierung in Deinem Unternehmen. Wenn Requirements sauber erfasst und während des gesamten Softwareentwicklungs-Lebenszyklus verfolgt werden, lassen sich Zeit- und Kostenaufwände besser kalkulieren. Im Ergebnis verbessert sich nicht nur das Projektmanagement, sondern auch die Zufriedenheit aller Beteiligten.

Mehrwert für Unternehmen im IT-Umfeld

Neben den individuellen Vorteilen für Dich als Requirements Engineer profitieren auch Unternehmen von einer IREB-Zertifizierung ihrer Mitarbeiter. Durch die standardisierte Herangehensweise an das Requirements Engineering sinkt die Wahrscheinlichkeit für kostspielige Fehler und Nachbesserungen. Projekte können effizienter umgesetzt und Ressourcen gezielter eingesetzt werden.

Zudem ist der Nachweis von IT-Zertifikaten für viele Unternehmen ein Signal nach außen, dass sie auf Qualität und Standards setzen. In Ausschreibungen oder im Vertrieb kann das ausschlaggebend sein, um gegenüber Mitbewerbern zu punkten. Gerade im Bereich der Softwareentwicklung und des Projektmanagements sind fundierte Kompetenzen im Requirements Engineering ein echter Wettbewerbsvorteil.

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Methoden & Best Practices: Wie CPRE den Projektalltag erleichtert

Im dynamischen Umfeld der Softwareentwicklung ist es entscheidend, Anforderungen präzise zu ermitteln und effizient zu managen. Von der systematischen Anforderungsermittlung über das Requirements Modeling bis hin zur Dokumentation und Nachvollziehbarkeit – CPRE vermittelt das nötige Wissen, um Projekte erfolgreich zu gestalten und die Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Testern und Requirements Engineers zu streamlinen.

Requirements Elicitation und Requirements Modeling

Ein zentrales Element des Requirements Engineerings ist das systematische Ermitteln der Anforderungen (Requirements Elicitation). Mit den erlernten Methoden aus dem CPRE-Programm führst Du strukturierte Interviews, Workshops oder Beobachtungen durch, um alle relevanten Anforderungen zu identifizieren. Hierbei wird oft eine Kombination aus textuellen und grafischen Modeling-Ansätzen verwendet, um die Requirements verständlich darzustellen und direkt mit Stakeholdern zu diskutieren.

Das Requirements Modeling – etwa mithilfe von UML-Diagrammen – hilft, komplexe Zusammenhänge zu visualisieren und Kommunikationslücken zu schließen. Ein klarer Blick auf Prozesse, Datenflüsse oder Zustandsautomaten ist im Projektalltag Gold wert, besonders wenn viele Abteilungen oder Kundensegmente beteiligt sind.

Dokumentation und Nachvollziehbarkeit

Auch wenn Dokumentation für manche nach reiner Kunst der Papiererzeugung klingt, stellt sie einen wichtigen Eckpfeiler dar. Denn: Werden Anforderungen präzise dokumentiert, können später Änderungen, Tests oder neue Features leichter nachverfolgt werden. Der Certified Professional for Requirements Engineering-Lehrplan legt großen Wert darauf, dass Requirements nicht nur erfasst, sondern auch eindeutig versioniert und bewertet werden.

Dokumentation und Nachvollziehbarkeit wirken sich wiederum positiv auf die Qualität der Software aus. Teams können schneller auf Änderungen reagieren, Testfälle passgenau erstellen und eine lückenlose Übersicht über die Anforderungen behalten. Besonders in komplexen Projekten oder langlaufenden Großprojekten ist dieser Ansatz essenziell.

RE@Agile Primer im Kontext agiler Projekte

Agile Vorgehensweisen wie Scrum, Kanban oder DevOps sind aus modernen Unternehmen kaum mehr wegzudenken. Doch wie passt Requirements Engineering da hinein? Genau dafür hat das IREB den RE@Agile Primer ins Leben gerufen, um die bewährte Struktur des Requirements Engineerings mit der Flexibilität agiler Methoden in Einklang zu bringen. Dieses Wissen wurde dann sukzessive in den CPRE Foundation Level integriert. 

So lernen Requirements Engineers, wie sie im agilen Umfeld Anforderungen effizient erfassen und priorisieren können, ohne das iterative Vorgehen zu behindern. Statt starrer Lastenhefte gibt es lebendige Backlogs und regelmäßige Abstimmungen mit dem Team. So behält man den Fokus auf den Nutzerbedürfnissen und kann in kurzen Zyklen flexibel auf Änderungen reagieren.

Wissenstransfer und kontinuierliche Verbesserung

Eine weitere Stärke der IREB-Zertifizierung ist der Fokus auf den kontinuierlichen Wissenstransfer im Team. Wer sich mit Requirements Engineering auskennt, kann sein Wissen aktiv weitergeben und gemeinsam mit anderen an der Verbesserung von Prozessen arbeiten. Besonders im Kontext komplexer Projekte oder Projekte mit mehreren Standorten ist das Requirements-Engineering-Know-how ein Schlüsselfaktor, um Silos aufzubrechen und reibungslose Abläufe zu schaffen.

Darüber hinaus bietet das CPRE-Programm eine solide Basis, um sich in anderen Feldern wie Projektmanagement, Testmanagement oder Business Analysis weiterzubilden. Oft überschneiden sich die Themen und Technologien im IT-Umfeld, sodass Du auf Deinem Karriereweg von einem breiten Methodenkoffer profitierst.

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Fazit: Dein Weg zur IREB-Zertifizierung

Eine IREB-Zertifizierung ist also durchaus sinnvoll – sowohl für die persönliche Weiterbildung als auch für Unternehmen, die auf zertifizierte Requirements Engineers setzen. Das CPRE Foundation Level dient als Einstieg, um solide Grundlagen zu erwerben, während das Advanced Level und Expert Level Dein Können weiter vertiefen und Dir in Deinem Bereich mehr Spezialisierung ermöglichen.

Bedenke jedoch, dass Zertifikate immer nur ein Teil des Puzzles sind: Praktische Erfahrung, Lernbereitschaft und die Fähigkeit, Anforderungen wirklich zu verstehen und zu kommunizieren, machen Dich letztlich zu einem gefragten Requirements Engineer. Dennoch kann ein „Certified Professional for Requirements Engineering“-Abschluss Dir helfen, Dich im Wettbewerb abzuheben und Deine Karriere voranzutreiben. 


Häufig gestellte Fragen: Vorteile der IREB-Zertifizierung

Wie wichtig sind IT-Zertifikate?

IT-Zertifikate können in vielen Situationen ein Türöffner sein: Sie demonstrieren, dass Du Dich mit bestimmten Technologien, Methoden und Best Practices intensiv auseinandergesetzt hast und diese erfolgreich nachweisen kannst. Gerade in Zeiten, in denen der Markt von neuen Entwicklungen überschwemmt wird, sind anerkannte Zertifizierungen oftmals ein starkes Signal an potenzielle Arbeitgebende oder Kunden. Im Bereich des Requirements Engineerings belegt eine IREB-Zertifizierung, dass Du Dich intensiv mit Anforderungen auseinandersetzt und den Mehrwert eines professionellen Vorgehens kennst.

 Ist eine IREB-Zertifizierung auch für Quereinsteiger sinnvoll?

Definitiv! Gerade für Quereinsteiger oder Berufsumsteiger kann eine IREB-Zertifizierung ein hervorragender Einstieg in den Bereich der Softwareentwicklung oder in verwandte Fachgebiete sein. Das CPRE Foundation Level vermittelt Dir eine klare Struktur und ein einheitliches Vokabular, das Dich befähigt, Dich schnell in Projekte einzufinden und Dich in diesem wachsenden Feld zu etablieren. Durch die praxisnahen Beispiele in den Kursen und Schulungen lernst Du, Requirements zielgerichtet zu erheben und zu dokumentieren. So schaffst Du Dir eine solide Grundlage für Deine weitere Karriere.

Wie unterscheiden sich IREB und ISTQB?

Sowohl IREB als auch ISTQB sind Non-Profit-Organisations, die IT-Zertifizierungen anbieten – allerdings in unterschiedlichen Disziplinen. ISTQB konzentriert sich auf Software Testing und qualifiziert Dich zum zertifizierten Tester in verschiedenen Leveln. Die IREB-Zertifizierung hingegen befasst sich mit dem Requirements Engineering und bildet Dich zum Certified Professional for Requirements Engineering aus.

Beide Zertifizierungsprogramme ergänzen sich in Projekten hervorragend: Während Du mit IREB den Fokus auf das Ermitteln, Dokumentieren, Validieren und Managen von Anforderungen legst, kümmern sich ISTQB-zertifizierte Tester um systematische Softwaretests. Beide Disziplinen tragen direkt zur systematischen Qualitätssicherung bei. In vielen Unternehmen sind beide Zertifikate fest verankert, weil sie einen klaren Mehrwert für die Qualität und das Projektmanagement liefern.

Wie bereite ich mich auf IREB vor?

  1. Ausbildung und Schulung: Es gibt zahlreiche Schulungsangebote – zum Beispiel von trendig. Sie vermitteln Dir das Praxiswissen und die gemachten Erfahrungen aus zahlreichen Projekten und bereiten Dich gezielt auf die theoretische Prüfung vor und vermitteln Dir das nötige Wissen für eine erfolgreiche Zertifizierung.
  2. Studium von Fachliteratur: Hilfreich sind offizielle IREB-Dokumente, das CPRE-Lehrbuch oder weiterführende Literaturempfehlungen, die Dich Schritt für Schritt durch die Welt des Requirements Engineerings begleiten.
  3. Praxis: Bring Dich aktiv in Projekte ein, übernimm Verantwortung für die Anforderungen und stelle sicher, dass Du die Theorie auch in der Praxis erprobst. So kannst Du das Gelernte festigen und ein tieferes Verständnis entwickeln.
  4. Lerngruppen und Foren: Der Austausch mit anderen, die ebenfalls eine IREB-Zertifizierung anstreben oder schon abgeschlossen haben, kann enorm hilfreich sein. Hier kannst Du Fragen stellen und von den Erfahrungen anderer profitieren. Trainingsteilnehmer bei trendig bleiben auch im Anschluss als Gruppe miteinander und mit ihrem Trainer vernetzt, um sich später auszutauschen.