Softwareentwicklung ist heute schnelllebiger und anspruchsvoller denn je. Neue Technologien, agile Prozesse und steigende Compliance Anforderungen sowie digitale Resilienz prägen den Markt. Doch wie können Unternehmen und QA-Teams sicherstellen, dass sie mit ihren Software Testing Strategien Schritt halten? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Software Testing Trends 2025 und geben Dir konkrete Einblicke, wie Du Deine Tests anpassen kannst, um weiterhin high quality software und damit zufriedene Anwender zu gewährleisten. Lies jetzt weiter und erfahre, welche Rolle künstliche Intelligenz (KI), Shift Left und Shift Right Testing, Green Coding sowie Cloud-Lösungen dabei spielen können.

KI und Machine Learning weiter auf dem Vormarsch

Technologien auf Basis von KI und Machine Learning gewinnen immer mehr an Einfluss, was auch im Software Testing spürbar ist. KI-Anwendungen können beispielsweise Test Creation automatisieren, Testfälle priorisieren und intelligente Test-Data-Generierung ermöglichen. Dadurch beschleunigt sich der gesamte Prüfprozess – gleichzeitig steigt die Qualität, da potenzielle Fehlerquellen frühzeitiger erkannt werden.

Unternehmen, die KI und ML sinnvoll integrieren, verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil. Diese KI-Anwendung kann vom einfachen Test-Skript bis hin zu komplexen Systemen reichen, die auf Change-Impact-Analysen basieren und ganze Systeme durchleuchten. Gleichzeitig bringt der KI-Einsatz neue Fragen rund um Ethik und Transparenz mit sich, weshalb Ethical AI Testing zu einem wichtigen Schlüsselfaktor wird.

KI-gestützte Change Impact Analysen

Change-Impact-Analysen bilden das Fundament für moderne Qualitätssicherung (engl. software quality assurance). Sie zeigen, welche Bereiche einer Software von einer Änderung betroffen sind und wo besonders hohe Risiken lauern. Mit KI-gestützten Tools lässt sich diese Analyse automatisieren und effizienter gestalten. Dabei können Algorithmen Daten aus früheren Testergebnissen auswerten, um Vorhersagen über potenzielle Fehlerquellen zu treffen.

Solche automatisierten Einblicke sparen nicht nur Zeit, sondern erlauben auch, Testfälle gezielter zu priorisieren. So können sich Teams und Tester auf die wirklich kritischen Bereiche konzentrieren und dort eine besonders hohe software quality sicherstellen. Für Branchen, in denen Fehler gravierende Folgen haben können (z.B. Gesundheitswesen oder Finanzen), sind KI-gestützte Change-Impact-Analysen ein echter Gamechanger. Auch wenn natürlich zum jetzigen Zeitpunkt der menschliche Faktor, also das Überprüfen des KI-Outputs, unabdingabr bleibt.

Ethical AI Testing und Transparenz

Mit der fortschreitenden Verbreitung von KI und automatisierten Tests steigt auch die Verantwortung, KI-Systeme und ihre Testergebnisse transparent zu gestalten. Ethical AI Testing befasst sich damit, wie Algorithmen im Sinne von Fairness, Datenschutz und gesellschaftlicher Verantwortung entwickelt und geprüft werden.

Dieser Ansatz berücksichtigt nicht nur die KI-Anwendung selbst, sondern auch die Auswirkungen auf Nutzer und B2C-Anwendungen. Gerade im europäischen Raum sind die Compliance-Anforderungen hoch, sodass Unternehmen bereits frühzeitig definieren müssen, wie ihre KI-Systeme getestet, dokumentiert und überwacht werden.

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Shift Left und Shift Right Testing im Fokus

Shift Left Testing und Shift Right Testing haben sich in den letzten Jahren zu echten Software Testing Trends entwickelt. Während Shift Left bedeutet, Testaktivitäten so früh wie möglich im Development Lifecycle zu verankern, geht es bei Shift Right darum, Tests in produktiven Umgebungen durchzuführen. Beide Ansätze sind essenziell, um Trends für 2025 wie kontinuierliche Bereitstellung, hohe Nutzerzufriedenheit und schnelle Reaktionszeiten zu ermöglichen.

  • Shift Left: Hierbei werden Tests bereits in der Planungs- und Designphase integriert. Auf diese Weise lassen sich Fehler und Sicherheitslücken frühzeitig erkennen und kostspielige Nachbesserungen vermeiden. Ein Ansatz ist das Test Driven Development, kurz TDD.
  • Shift Right: Dieser Ansatz baut auf User Acceptance Testing und Monitoring in Live-Umgebungen auf. So können Daten aus dem laufenden Betrieb für weitere Optimierungen genutzt und die reale Nutzererfahrung (z. B. Performance, Security Testing, Stabilität) überprüft werden.

Beide Vorgehensweisen ergänzen sich ideal. Shift Left minimiert Risiken in der Entstehungsphase, Shift Right validiert das Produkt unter realen Bedingungen. Wer beide Testing-Methoden kombiniert, erreicht eine durchgängige Qualitätssicherung über den gesamten Software Development Lifecycle hinweg.

Sicherheit und Compliance in der Softwareentwicklung

Die zunehmende Komplexität moderner Software Applications geht einher mit wachsenden Compliance-Anforderungen und höheren Standards in puncto Sicherheit. Für Unternehmen wird es immer wichtiger, Security Testing fest in ihren Entwicklungsprozess zu verankern und gleichzeitig Regularien wie den EU Accessibility Act zu erfüllen.

Security Testing und API-Sicherheit

Sensible Application Programming Interfaces (APIs) sind in vielen Branchen das Rückgrat moderner Anwendungen. Eine Kompromittierung kann verheerende Folgen haben – von Datenlecks bis hin zu kompletten Systemausfällen. Security Testing legt deshalb den Fokus auf robuste Schnittstellen, Datenverschlüsselung und effektives Rechte- und Rollenkonzept.

Gerade im DevOps-Bereich sind automatisierte Tests und kontinuierliches Monitoring entscheidend, um schnell auf neue Bedrohungen zu reagieren. Das beginnt bei sicheren Test Data-Sets für Entwicklungs- und Testumgebungen und reicht bis zur Integration von Penetrationstests in den Build-Prozess.

EU Accessibility Act und barrierefreie Anwendungen

Ab Juni 2025 tritt der EU Accessibility Act umfassend in Kraft. Dieser fordert von Software-Anbietern, dass ihre Produkte – darunter Websites, Accessible Rich Internet Applications und mobile Apps – barrierefrei gestaltet sind. Accessibility Tests sind somit Pflicht für alle, die im europäischen Markt aktiv sind.

Wer barrierefreie Software entwickelt, muss auf Kontraste, Schriftgrößen, Navigationshilfen und weitere Aspekte achten, damit Menschen mit Einschränkungen die Anwendung ohne Probleme nutzen können. Diese Einführung entsprechender Richtlinien ist nicht nur aus regulatorischer Sicht sinnvoll, sondern steigert auch die Nutzerfreundlichkeit für alle Anwender.

Green Coding und Nachhaltigkeit als neuer Testfaktor

Ein Trend, der in den letzten Jahren immer stärker in den Vordergrund rückt, ist das Thema Green Coding. Darunter versteht man die nachhaltige Gestaltung von Software – zum Beispiel durch ressourcenschonende Algorithmen oder stromsparende Infrastrukturen. Da immer mehr Unternehmen und Organisationen auf ihren ökologischen Fußabdruck achten, fließt Green Coding auch ins Software Testing ein.

Beim Testen von Green Coding-Prinzipien wird beispielsweise überprüft, ob sich der Energieverbrauch von Anwendungen, Prozessen und Systemen reduzieren lässt. Tests im Public Cloud-Umfeld können zudem helfen, dynamische Ressourcen bedarfsgerecht zu skalieren und nicht genutzte Kapazitäten schnell abzuschalten. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit von QA-Teams, Entwicklern und anderen Fachbereichen, um eine nachhaltige Softwarequalität zu gewährleisten.

Nachhaltigkeit ist dabei nicht nur ein „Nice-to-have“, sondern entwickelt sich zu einem echten Wettbewerbsvorteil. Anwender und Kunden achten bei der Wahl eines Anbieters zunehmend auf umweltfreundliche Lösungen. Green Coding zu berücksichtigen, kann somit nicht nur Kosten sparen, sondern auch das Markenimage stärken und neue Geschäftsmöglichkeiten in ökologisch bewussten Märkten eröffnen.

Cloudbasierte Testumgebungen und Low-Code-Lösungen

Die Nutzung von Public Cloud-Infrastrukturen für Test Creation und Testautomatisierungs-Lösung hat sich in vielen Branchen etabliert. Cloud-Services bieten nahezu unbegrenzte Ressourcen, hohe Verfügbarkeit und die Möglichkeit, Testumgebungen bei Bedarf schnell hoch- oder herunterzufahren. Damit wird Automatisierung einfacher, kosteneffizienter und skalierbarer.

Auch Low-Code-Plattformen sind auf dem Vormarsch. Sie ermöglichen es, Tests ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse zu erstellen und zu warten. Im Zusammenspiel mit KI- bzw. Machine Learning-Algorithmen lassen sich so intelligente Test-Skripte generieren, die sich flexibel an veränderte Anforderungen anpassen. Gerade in Teams, die stark unter Zeitdruck stehen oder oft wechselnde Anforderungen erfüllen müssen, sind Low-Code-Lösungen eine beliebte Wahl.

Skalierbarkeit und Flexibilität durch Public-Cloud-Infrastruktur

Die cloudbasierte Herangehensweise bietet entscheidende Vorteile für das Qualitätsmanagement. Statt feste Server in Eigenregie zu betreiben (Private-Cloud), können Teams Testressourcen in einer Public Cloud bedarfsgerecht mieten und wieder freigeben. Dadurch entfallen hohe Anfangsinvestitionen, und die Automatisierung kann flexibel an Projektspitzen angepasst werden.

Zudem profitieren DevOps- und QA-Teams von einer besseren Integration in den gesamten Software Development Lifecycle: Neue Builds lassen sich automatisiert in die Testumgebung übertragen, und Testergebnisse stehen quasi in Echtzeit zur Verfügung. Die so gewonnene Flexibilität ist besonders wertvoll, wenn die Testabdeckung hoch ist und verschiedene Software Applications parallel überprüft werden müssen.

Die Grenzen der Public Cloud liegen in der Sensitivität der Daten und der gewünschten maximalen Flexibilität im Hinblick auf die Cloud-Struktur. Wer hier besonders agil arbeiten und nicht bei jeder neuen Schnittstelle den Anbieter kontaktieren möchte, ist wird weiter die Private Cloud Variante trotz anderer Vorteile bevorzugen.

Low-Code-Plattformen für schnellere Testautomatisierung

Low-Code-Plattformen vereinfachen den Prozess der Test Creation, indem sie grafische Oberflächen und vorgefertigte Module anbieten. Dies kann die Hürde für die Testautomatisierung in der gesamten Tech Landscape erheblich senken. Selbst weniger erfahrene Tester oder Fachabteilungen ohne Programmier-Background können so Testfälle erstellen und pflegen.

Das führt zu einer schnelleren Umsetzung von Teststrategien und einer höheren Agilität. Im Idealfall lassen sich die Low-Code-Komponenten sogar durch KI-Anwendung erweitern, sodass die Testautomatisierung selbstständig lernt und sich an geänderte Funktionalitäten anpasst. So entsteht ein Kreislauf, in dem Qualitätsmanagement und Software Testing kontinuierlich verbessert werden.

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Hat Software Testing eine Zukunft?

Definitiv. Gerade weil Anwendungen stetig komplexer werden und neue Technologien (z. B. Artificial Intelligence oder Machine Learning als Teil davon) ihre eigenen Risiken mitbringen, wird professionelles Software Testing immer wichtiger. Zudem spielen Compliance-Anforderungen und steigende Sicherheit-Standards eine immer größere Rolle.

Wird KI Software Testing ersetzen?

Bisher ist das unwahrscheinlich. Zwar kann KI bestimmte repetitive Aufgaben übernehmen und Testprozesse beschleunigen, aber sie wird kaum die menschliche Kreativität, Erfahrung und Intuition vollständig ersetzen können. Vor allem bei strategischen Entscheidungen, Test Creation für ungewöhnliche Szenarien oder der Bewertung ethischer Aspekte bleibt der Mensch unverzichtbar.

Was ist der wichtigste Software Testing Trend 2025?

Das lässt sich nicht auf einen einzigen Trend reduzieren. Und es ist es wichtig jede Situation neu zu bewerten. So wird zu, Beispiel nicht jedes Projekt von Low Code Plattformen profitieren können. Wichtig ist der kombinierte Einsatz von aktuellen Prinzipien und Vorgehen wie Shift Left und Shift Right Testing, Ethical AI Testing und Security Testing in Verbindung mit einer starken cloudbasierten Testinfrastruktur bildet ein Ganzes, das die Qualität und Zuverlässigkeit moderner Softwareanwendungen sicherstellt. Sie sind diese Bausteine die treibende Kraft für erfolgreiches Software Testing 2025.